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Gerhard Knolmayers "Nebelgranate" im Parlament

Das österreichische Parlament wurde von 2018 bis 2022 generalsaniert und am 12. Januar 2023 feierlich wiedereröffnet. Die künstlerische Neugestaltung hat Hans-Peter Wipplinger, Direktor des Leopold-Museums, kuratiert. Er hat mit Auftragsarbeiten zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler beauftragt, die das österreichische Kunstgeschehen mitbestimmen. Einen Überblick gibt eine Webseite des Parlaments.

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Hans-Peter Wipplinger (2015)
Quelle: Parlamentsdirektion/Johannes Zinner 

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In Verbindung mit dem Umbau wurden permanente in-situ-Kunstwerke von Peter Kogler, Brigitte Kowanz, Constantin Luser, Peter Sandbichler, Eva Schlegel, Lea Sonderegger, Martina Steckholzer, Esther Stocker und Heimo Zobernig installiert. Bereits existierende Kunstinstallationen stammen von dem Literaten Heimrad Bäcker und dem Medienkünstler Peter Weibel.

Hans-Peter Wipplinger sagt zur Auswahl der Künstler: "Es überwiegen die etablierten Künstler, weil man sie als Botschafter in Kunstangelegenheit international betrachtet … Es sind aber auch einige … vertreten, die eine tolle Mid-Career hingelegt haben, die nächstfolgende Generation."

Die meisten Werke sind Installationen, welche auf die großen und hohen Räumlichkeiten des Parlaments abgestimmt sind; auch die großformatigen Gemälde von Erwin Bohatsch (bis 190x330 cm) und Heimo Zobernig (270x480 cm) sind kaum zu übersehen.

Neben den jedenfalls in Führungen allgemein zugänglichen Räumen werden wohl die im Parlament vertretenen Organisationen ihren Besuchern demnächst weitere Kunstobjekte zeigen. Die NEOS haben sich für eine Arbeit von Gerhard Knolmayer mit dem Titel "Eine türkise Nebelgranate" entschieden, die eine überaus aktuelle Entwicklung der österreichischen Demokratie thematisiert und in diesem Sinn gut zu den Vorstellungen passt, die der künstlerischen Ausstattung des Parlaments zugrunde liegen.

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Gerhard Knolmayer: Eine türkise Nebelgranate (2022). Leinwand, Öl, 60x50 cm.

Das Bild wurde der Klubobfrau der NEOS, Frau Beate Meinl-Reisinger,
am 1. März 2023 übergeben.

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Die Bildübergabe in den noch kahlen Räumen der NEOS
Photocredit: NEOS/Fabian Böhm

In der zugehörigen Bilddokumentation weist Gerhard Knolmayer darauf hin, dass sich die Verwendung des Begriffs "Nebelgranate" in österreichischen Medien im politischen Kontext von 2017 auf 2022 um den Faktor 20 erhöht hat! Diese Entwicklung ist spezifisch für Österreich und besitzt keine Parallele in anderen Ländern des deutschen Sprachraums, wie eine Wortverlaufsanalyse im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache zeigt.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In diesem Sinn besitzt der Begriff "Nebelgranate" in seiner politischen Verwendung gute Chancen, sich als Austriazismus zu etablieren.

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Begriffsverwendung im gesamten deutschen Sprachraum 2017-2022

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